Foire aux Vins 2023 ist Geschichte
Vom 17.-21. März 2023 waren fast 40 Nottulner zu Gast bei ihren Freunden in Saint Amand-Montrond. An diesem Wochenende feierte die Weinmesse ihr 75-jähriges Bestehen, gleichzeitig beging die Confrérie de Gustateurs de Cœur de France, die örtliche Weinbruderschaft ihr 50-jähriges Jubiläum.
Es ist schon ein bisschen wie nach Hause kommen. Für viele der Nottulnerinnen und Nottulner, die am vergangenen Freitagmorgen früh um sechs Uhr mit dem Bus nach Saint Amand- Montrond aufbrachen, war es nicht der erste Besuch in Nottulns Partnerstadt. Über die vielen Jahre, in denen die Freundschaft zwischen den Franzosen und Französinnen aus dem Département Cher und den Deutschen aus den Münsterland besteht, haben sich Bindungen entwickelt, die längst über den offiziellen Austausch hinausgehen. Und so gab es bei der Ankunft nach rund zwölf stündigen Fahrt erst mal ein großes „Hallo“, ein Willkommensgetränk und eine gut gefüllte Tasche mit Infomaterial zu Weinmesse und Partnerstadt, bevor sich die Gäste zusammen mit den Gastfamilien auf den Weg in ein ereignisreiches Wochenende machten.
Es ist eine lieb gewordene Tradition, dass immer dann eine Reisegruppe aus dem Münsterland nach Saint Amand fährt, wenn dort Mitte März die Foire aux vins de France stattfindet. In diesem Jahr waren ca. 40 Nottulner:innen dabei und erlebten eine Jubiläums-Weinmesse, die zum nunmehr 75. Mal in der großen Ausstellungshalle SAMEXPO ausgerichtet wurde. Gleichzeitig feierten die Franzosen das 50-Jährige Bestehen der Weinbruderschaft Coeur de France, der rund 20 andere befreundete Weinbruderschaften ihre Aufwartung machten. Sie gipfelte in einem farbenfrohen Umzug aller Confrèries durch die Stadt bis zum Ort der Weinmesse. Dort luden nicht weniger als 50 Weingüter mit Weinen aus Frankreich und Moldawien zum Probieren und natürlich zum Einkaufen ein. Erstmals war auch der deutsche Winzer Alfred Heil aus Roxheim an der Nahe mit von der Partie, der vom Städtepartnerschaftskomitee Nottuln -Saint Amand- Montrond verpflichtet werden konnte. Heil, vielen als feste Größe des Nottulner Weinfestes bekannt, stellte seine Weine am Stand des Städtepartnerschaftskomitees vor. Das wiederum hatte Münsterländer Spezialitäten im Angebot und präsentierte das Stiftsdorf Nottuln. Am Samstagmorgen wurde die Weinmesse, die stets von einem breiten gastronomischen Angebot abgerundet wird, feierlich eröffnet. Mit Reden des Bürgermeister von Saint Amand Montrond, Emmanuel Riotte, der in seiner Ansprache betonte, dass die Foire aux Vins zwar eine lokale Veranstaltung sei. Doch sie sei ein absolutes Muss und habe, so Riotte weiter, eine Strahlkraft weit über die Grenzen der Stadt Saint-Amand-Montrond hinaus.
Auch Nottulns Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes, der seine Rede auf Französisch hielt, blickte voller Vorfreude auf die bevorstehenden Tage in Nottulns Partnerstadt: „Es sind beste Voraussetzungen, um schöne Tage bei Freunden zu verbringen!“ Der Verwaltungschef wies dabei darauf hin, dass Nottulner nicht alleine wegen der Weinmesse nach Saint Amand gekommen sind, sondern auch zum Arbeiten: „Wir werden den Aufenthalt nutzen, um uns auszutauschen und Pläne für die Zukunft zu schmieden. Denn auch für uns steht im kommenden Jahr ein Jubiläum an: Dann jährt sich unsere Freundschaft zum 40. Mal.“ Weitere Reden unter anderem von Jaroslaw Margielski, Bürgermeister von Otwock, der polnischen Partnerstadt von Saint Amand, und Wilson Galarza, dem Militär-Attaché der ecuadorianischen Botschaft in Frankreich, rundeten das umfangreiche Eröffnungszeremoniell ab, das schließlich mit dem Durchschneiden eines Bandes in den französischen Landesfarben und viel Musik endete.
Wie im Flug vergingen die beiden Tage bei den französischen Freunden, bei denen nicht nur Weingenuss, gutes Essen und gute Gespräche im Vordergrund standen, sondern auch Ausflüge in die nähere Umgebung, wie zum Beispiel die Besichtigung des ehemaligen Klosters Noirlac. Es ist ein ganz besonderer Ort, dessen Besuch immer wieder lohnt. Genauso wie die Fahrt ins Dorf Drevant mit seinem gallo-römischen Amphitheater. Und allem ist eines gemein: Eine ganz besondere Gastfreundschaft der Franzosen, die den Wunsch weckte, möglichst bald zurückzukommen, um sich für ein paar Tage wieder wie zu Hause zu fühlen.


